Abgrenzung am Arbeitsplatz
Ein Nachbar bittet Sie, drei Wochen auf sein Haus und seinen Garten zu achten, während er mit seiner Familie auf Sommerurlaub ist. Sie sagen zu, der Nachbar würde ja dasselbe für Sie tun, obwohl er das noch nie getan hat. Dann fährt der Nachbar am Montag früh los. Montag Abend sind Sie zum ersten Mal zum Gießen dran. Das Problem ist nur: sein Grundstück hat keinen Zaun. Wo fängt Ihre Verantwortung jetzt an und wo endet sie? Abgrenzung am Arbeitsplatz hat etwas mit Besitzdenken (ownership) zu tun. Wo ist meine Grundstücksgrenze? Was gehört (zu) mir? Welche Aufgaben verstehe ich als meine? Welche nicht? Ich finde es immer wieder schwierig, Grenzen zu setzen, vor allem in diesen Bereichen: Aufgaben von anderen übernehmen: Ein*e Mitarbeiter*in meint, er oder sie komme mit der Veranstaltungsvorbereitung nicht zurecht, er oder sie schaffe es nicht mehr rechtzeitig, die Stühle aufzustellen und die Unterlagen auszudrucken. Sie helfen ihm oder ihr – und übernehmen damit die Aufgabe von jemand anderem. Das ist in Notsituationen löblich, wenn es allerdings zum Alltag wird, dann haben …