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Wie riecht Neues?

Haben Sie schon einmal versucht, etwas Neues in einer Organisation einzuführen, in der eine schlechte Arbeitsatmosphäre herrscht? Der indischer Wissenschaftler Prof. Sumantra Ghoshal vergleicht die Arbeitsumgebung in einem Video mit dem Frühlingserwachen – die Zeit, in der alle Menschen ihre Zeit draußen verbringen möchten, in der Blumen blühen und es nach Frühling riecht. Die Zeit, in der man laufen gehen und die lauwarme Sonne auf der Haut spüren möchte. Prof. Ghoshal berichtet in diesem Video, dass die Führungskräfte in einem Unternehmen, das er berät, eine Art Downtown-Kalkutta geschaffen hätten. Es würde schlecht riechen, die Menschen wären niedergeschlagen und unmotiviert. Fortschritt wäre in einer solchen Umgebung unmöglich. Dann stellt er die Gegenfrage: Wie riecht Fortschritt? Organisationen können Neues nur in einer geeigneten Arbeitsumgebung einführen. Wie? Strategie erstellen: Die Leitung erarbeitet eine Strategie, in der die neue Idee eingebettet ist. Die neue Idee wird an alle kommuniziert. Widerstände werden hier bearbeitet. Das gemeinsame Ziel und dessen Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit soll von allen verstanden und im besten Fall unterstützt werden. Unterstützung sichern: Die Leitung sichert sich die Unterstützung …

Wie reagierst du in Konfliktsituationen?

Konflikte gehören zum täglichen Leben und wenn ich darüber nachdenke, dann reagiere ich meistens gleich…ich ziehe mich zurück! Welche Möglichkeiten gibt es eigentlich noch? Vermeidung & Flucht Die erste Reaktion auf eine unerwartete und vielleicht auch überraschende Konfliktsituation ist oft der Rückzug. Ich weiß nicht, wie ich mit der Situation umgehen oder zurechtkommen soll, und daher vermeide ich den anderen zunächst eine Zeitlang. Diese Strategie ist sehr hilfreich, denn oft lösen sich Konflikte mit der Zeit von selbst, oder man gewinnt Zeit zum Nachdenken. Aber: Die Strategie ist unwirksam, wenn man nicht davonlaufen kann, z.B. weil man den Konfliktpartner jeden Tag sieht, und der Konflikt bleibt langfristig ungelöst. Deine Gefühle hast du auch nicht raus gelassen. Kampf Eine andere Taktik, mit Konflikten umzugehen, ist sie auszutragen. Etwa bewerben sich zwei Frauen für dieselbe Stelle. Beide wollen die Stelle unbedingt haben. Sie gehen den Konflikt aktiv an, tragen ihn aus und vertreten ihre Position. Die Risiken sind: negative Stimmung, immense Anstrengung und jede könnte den Streit verlieren. Aber: Sie könnte sich auch durchsetzen. Übergabe an einen …

Das Überbringen schlechter Nachrichten

Waren Sie vielleicht schon mal in der Position, jemandem eine schlechte Nachricht überbringen zu müssen? Sie mussten eine Mitarbeiterin entlassen? Sie mussten einem Kunden absagen? Sie mussten einer Kollegin rückmelden, dass Sie sich eine Zusammenarbeit nicht mehr vorstellen können? Das Überbringen schlechter Nachrichten löst bei den EmpfängerInnen auf jeden Fall Emotionen aus, auf die Sie vorbereitet sein sollten. Die Organisationsberaterin Roswita Königswieser (geb. 1943 in Wien) hat sich mit diesen Emotionen beschäftigt und sie in ein 5-Phasen-Modell eingeteilt: Schock: Lähmung als erste Entlastungsreaktion Hoffnung auf Rückgängigmachen: nicht wahrhaben wollen, was passiert ist; die Suche nach Gründen; Aggression: Abwertung, Schimpfen und Abladen von Energie Depression: Hilflosigkeit und Ohnmacht; Aggression gegen die eigene Person Trauerarbeit: Abschied von den liebgewonnen Vorstellungen; Versöhnung mit der Realität Was müssen Sie als ÜberbringerIn schlechter Nachrichten noch beachten? Die Information sollte direkt und rasch übermittelt werden. Reden Sie nicht lange darum herum. Manchmal ist es notwendig, das Gesagte zu wiederholen. Lassen Sie der Person Zeit, den ersten Schock zu überwinden. Seien Sie aber auch bereit, die Gefühle, die dann kommen, auszuhalten und …

Das kleine 1×1 der Führungstheorien

Früher, … ganz ganz früher… , ging man davon aus, dass Führung angeboren ist. Führung ist einigen wenigen „gegeben“ und diese wissen, was für die anderen gut ist. Diese Theorie hat man schnell verworfen. Gott sei Dank. Danach folgte die Theorie, dass Führung eine Eigenschaft der Person ist. Durchsetzungsfähige, starke, autoritäre Menschen seien besser als andere für Führungsaufgaben geeignet. Nun gut, könnte was Wahres dran sein … Später dann erkannte man, dass Führung erlernbar ist und dass man diese Persönlichkeitseigenschaften auch entwickeln kann. Prozesswissen, Fachwissen und auch social skills sind erlernbar. Von diesen erlernbaren Eigenschaften kam man dann in der Führungsforschung zum Verhalten: das Führungsverhalten ist doch das entscheidende (abseits der Persönlichkeit). Man stellte sich die Frage, was Führungskräfte denn eigentlich tun? Aufgaben delegieren, MitarbeiterInnen führen, ihnen Orientierung geben. Heute gehen Forschende davon aus, dass Führung situativ ist. Die Situation wird mit in die Analyse miteinbezogen. Die Führungskraft alleine ist nicht mehr das alleinige Forschungsinteresse, sondern auch ihr Kontext, in dem sie arbeiten und führen. Diese systemische Perspektive gefällt mir!