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Abgrenzung am Arbeitsplatz

Ein Nachbar bittet Sie, drei Wochen auf sein Haus und seinen Garten zu achten, während er mit seiner Familie auf Sommerurlaub ist. Sie sagen zu, der Nachbar würde ja dasselbe für Sie tun, obwohl er das noch nie getan hat. Dann fährt der Nachbar am Montag früh los. Montag Abend sind Sie zum ersten Mal zum Gießen dran. Das Problem ist nur: sein Grundstück hat keinen Zaun. Wo fängt Ihre Verantwortung jetzt an und wo endet sie? Abgrenzung am Arbeitsplatz hat etwas mit Besitzdenken (ownership) zu tun. Wo ist meine Grundstücksgrenze? Was gehört (zu) mir? Welche Aufgaben verstehe ich als meine? Welche nicht? Ich finde es immer wieder schwierig, Grenzen zu setzen, vor allem in diesen Bereichen: Aufgaben von anderen übernehmen: Ein*e Mitarbeiter*in meint, er oder sie komme mit der Veranstaltungsvorbereitung nicht zurecht, er oder sie schaffe es nicht mehr rechtzeitig, die Stühle aufzustellen und die Unterlagen auszudrucken. Sie helfen ihm oder ihr – und übernehmen damit die Aufgabe von jemand anderem. Das ist in Notsituationen löblich, wenn es allerdings zum Alltag wird, dann haben …

Wie reagierst du in Konfliktsituationen?

Konflikte gehören zum täglichen Leben und wenn ich darüber nachdenke, dann reagiere ich meistens gleich…ich ziehe mich zurück! Welche Möglichkeiten gibt es eigentlich noch? Vermeidung & Flucht Die erste Reaktion auf eine unerwartete und vielleicht auch überraschende Konfliktsituation ist oft der Rückzug. Ich weiß nicht, wie ich mit der Situation umgehen oder zurechtkommen soll, und daher vermeide ich den anderen zunächst eine Zeitlang. Diese Strategie ist sehr hilfreich, denn oft lösen sich Konflikte mit der Zeit von selbst, oder man gewinnt Zeit zum Nachdenken. Aber: Die Strategie ist unwirksam, wenn man nicht davonlaufen kann, z.B. weil man den Konfliktpartner jeden Tag sieht, und der Konflikt bleibt langfristig ungelöst. Deine Gefühle hast du auch nicht raus gelassen. Kampf Eine andere Taktik, mit Konflikten umzugehen, ist sie auszutragen. Etwa bewerben sich zwei Frauen für dieselbe Stelle. Beide wollen die Stelle unbedingt haben. Sie gehen den Konflikt aktiv an, tragen ihn aus und vertreten ihre Position. Die Risiken sind: negative Stimmung, immense Anstrengung und jede könnte den Streit verlieren. Aber: Sie könnte sich auch durchsetzen. Übergabe an einen …

Menschen in Konflikten begleiten

Kürzlich mal in einen Konflikt verwickelt gewesen? Wie hilfreich ist die Eskalationstreppe nach Friedrich Glasl?  Die Marketingfachfrau Bettina erzählte mir kürzlich in einem Coaching, dass sie in einem Bewerbungsverfahren eine neue Mitarbeiterin gesucht hatte. Die Anforderungen: u.a. Marketingvorkenntnisse, Indesign-Kenntnisse, selbstständiges Denken und Arbeiten. Nach Abschluss des Bewerbungsprozesses wurde eine Mitarbeiterin ausgesucht – darauf hatte Bettina allerdings keinen Einfluss. Nun – drei Monate nach der Einstellung – hatte sich herausgestellt, dass die neue Mitarbeiterin vor allem schüchtern sei und sich ständig rückversichere, dass das, was sie tue, in Ordnung sei. Jedes Email müsse Bettina absegnen. Jedes Telefonat nachbesprochen werden. Die Arbeitshaltung der beiden führt seitdem zu permanenten Konflikten im Team: Eigenständigkeit versus Rücksprache. Es vergeht selten ein Tag als Coach, an dem ich nicht mit Konflikten in Berührung komme. Ein Konflikt lässt sich als Spannungsfeld verstehen, in dem zwei widersprüchliche und gegensätzliche Perspektiven aufeinander wirken – und das erzeugt Spannung. Als Coach ist es meine Aufgabe, den Konflikt umzudeuten und „das vermeintlich Gute“ darin zu erkennen. Das versuchen wir jetzt gleich mal: Durch diese Spannungszustände werden …